Stolz, mit unserem frisch erworbenen Tauchschein im Gepäck machen, wir uns auf den Weg nach Lima. Dort werden wir uns mit Bekannten aus der Heimat treffen. Doch dazu später mehr.
Zuerst steht uns eine 19-stündige Busfahrt bevor. Das können wir uns zunächst einmal gar nicht vorstellen. 19 Stunden in einem Bus sitzen…
Wir haben uns aber für eine sehr gute und komfortable Busgesellschaft entschieden. Cruz del Sur.
Es gibt 2 Klassen, die sich aber nur geringfügig unterscheiden.
Es ist ein Doppeldeckerbus mit Sitzen, die man fast waagrecht stellen kann. Zudem gibt es eine Decke, ein Kissen, Bordunterhaltung (sehr aktuelle Filme, auf Spanisch mit englischen Untertiteln) und man bekommt Essen serviert. Man fühlt sich fast wie in einem Flugzeug.
Auch das Boarding ist sehr gut. Das Gepäck wird aufgegeben, dann geht es durch das Gate. Bevor man in den Bus steigt wird noch das Handgepäck kontrolliert. Anschließend wird das Ticket und der Pass bzw. Ausweis abgeglichen. Das gibt einem schonmal ein sehr sicheres Gefühl. Vor der Abfahrt wird dann jeder Passagier noch einmal gefilmt. Mehr Sicherheit geht fast nicht mehr.
Pünktlich um 17 Uhr geht es dann los. Wir sitzen im zweiten Stock.
Wir durchqueren wie bei allen bisherigen Busfahrten interessante Landschaften, schauen nebenher ein paar Filme und lehnen uns zurück. Kurz nach der Abfahrt bekommen wir ein Abendessen serviert, welches aber nicht besonders erwähnenswert ist. Danach wird das Licht ausgeschaltet und schon bald befinden sich alle in ihren fast waagrechten Sitzen im Traumland. Wir inklusive.

So sieht Abendessen in unserem Bus aus. Geschmacklich und optisch nicht unbedingt ein Highlight.
Wir schlafen beide mit Unterbrechungen recht gut und bekommen am Morgen auch ein Frühstück.
Naja…
Danach stehen uns dann noch ca. 5 Stunden Fahrt bevor.
Diese Zeit vertreiben wir uns wieder mit Filmen und kleinen Nickerchen. Wenn wir aus dem Fenster schauen fällt auf, dass die Landschaft konsequent grau und braun ist. Wenig Grün ist zu sehen. Wie wir erfahren, zieht sich das in Peru die ganze Küste so entlang. Schade eigentlich, denn landschaftlich wird die Busfahrt dadurch eher nicht so reizvoll.

Dieses Bild hat sich uns während der gesamten Busfahrt geboten. An Perus Küsten ist alles ziemlich grau und braun.
Um die Mittagszeit erreichen wir dann Lima, die Hauptstadt von Peru und sind überrascht wie angenehm die 19-stündige Fahrt war. Cruz del Sur ist auf jeden Fall zu empfehlen und es soll auch nicht die letzte Fahrt mit dieser Busgesellschaft gewesen sein.
Mit dem Taxi geht es dann von der Busstation quer durch die Stadt zu unserem Guesthouse. Unsere Unterkunft heißt „Bed And Breakfast Lima Casa Guadalupe“ und wird von einem Holländer und einer Peruanerin betrieben. Es gibt 4 Zimmer, welche sehr schön eingerichtet sind. Auch die Unterkunft an sich ist sehr gemütlich. Die Frau des Inhabers befindet zu dieser Zeit im Urlaub, somit will der Inhaber es ruhiger angehen lassen und wir sind erstmal die einzigen Gäste. Wir bekommen zudem viele tolle Tipps für Lima. Interessant finden wir die Tatsache, dass der Inhaber kaum Spanisch spricht, obwohl er seit 8 Jahren in Lima wohnt. Er ist wirklich sehr sympathisch, hilfsbereit und äußerst zuvorkommend.
Wir machen uns zunächst auf den Weg zum Supermarkt, da wir uns die nächsten beiden Tage gerne selbst versorgen wollen. Mehr machen wir an diesem Tag nicht mehr und fallen abends erschöpft ins Bett.

Nach 19 Stunden Busfahrt in Lima angekommen.
Am nächsten Morgen werden wir mit einem tollen Frühstück überrascht, welches im Preis inklusive ist. Der Tisch ist sehr liebevoll angerichtet mit Brötchen, Butter, Marmelade, Käse, Avocado, Tee sowie Kaffee und frischer Obstsalat. Wir sind begeistert. So kann der Tag beginnen.

Das Frühstück in unserer Unterkunft ist das Beste, was wir seit Beginn unserer Reise bekommen haben.
Es steht nämlich ein ganz besonderes Treffen an.
Während unseren Weltreise-Planungen hat uns eine Freundin mitgeteilt, dass sie im August Peru bereisen wird. Wir haben noch etwas darüber gewitzelt wie toll es wäre sich während dieser Zeit dort zu treffen. Und was soll man sagen…es hat tatsächlich geklappt.
Simone reist zusammen mit ihrer Schwester Andrea durch Peru. Wir haben uns während unseres Aufenthalts immer wieder auf dem Laufenden gehalten und können es so timen, dass wir uns kurz vor deren Rückflug in Lima treffen.
Wir verabreden uns für den frühen Abend in Miraflores. Dieses Viertel ist eine der Haupttouristenattraktionen in Lima. Es gibt viele Hotels, Bars, Nachtclubs und Einkaufszentren.
Es ist zudem ein komplett anderes Viertel als das, in dem wir untergebracht sind. Viel westlicher.
Allerdings ist es gar nicht so einfach einen Taxifahrer zu finden, der uns dort hinfährt. Die ersten drei die wir ansprechen wollen nicht nach Miraflores fahren. Warum das so ist, wissen wir auch nicht so genau.
Da bereits Feierabendverkehr ist, ist sehr viel los. Wir haben ausgemacht uns vor einem Starbucks Café zu treffen. Und da sind sie! Wir fallen uns erfreut in die Arme und fangen sofort an zu plaudern und zu erzählen.
Mit dem Taxi geht es dann weiter in das Barranco-Viertel. Es ist ein alternatives Künstlerviertel und bei Touristen sehr beliebt. Und es ist wirklich schön dort mit den bemalten Hauswänden, den Galerien, der Kunst und den vielen Gassen. Wir wollen etwas essen gehen, denn es gibt auch ein riesige Auswahl an sehr guten Restaurants.

Das Barranco-Viertel in Lima bei Nacht. Schnuckelig, gepflegt und vollgestopft mit Künstlern die ihre Arbeiten verkaufen.

Street-Art gibt es auch.
Wir schlendern durch das zu unserer Überraschung recht ruhige und touristenarme Viertel. Es gestaltet sich etwas schwierig etwas zu finden, da einige Restaurants schon geschlossen sind oder erst später wieder öffnen. So auch unser Favorit.
Wir beschließen uns die Wartezeit mit einem Pisco Sour zu verkürzen.
Dies ist das Nationalgetränk in Peru und es ist ein Muss diesen Cocktail zu probieren.
Er besteht aus Pisco (Brandy), Zitronensaft, Sirup und Eiweiß. Für uns beide ist es der erste Pisco Sour in Peru. Prost!

Erst mal einen Pisco-Sour auf unser Treffen, tausende Kilometer entfernt von zu Hause.
Unser Weg führt uns zu einem Restaurant namens „Muya“. Das Essen ist sehr lecker und etwas gehobener. Auf den Tisch kommt unter anderem Chebiche (ein klassisches Fischgericht im mittel-und südamerikanischen Raum) sowie zwei weitere Fischgerichte und auch was vegetarisches.

In Barranco findet man zahlreiche stylische Restaurants, die schon von außen viel hermachen.
Wir genießen das Essen, plaudern noch eine Weile und machen uns dann zusammen auf die Suche nach einem Taxi.
Simone und Andrea fliegen am nächsten Morgen zurück nach Deutschland. Wir verabschieden uns und freuen uns, dass es mit einem Treffen geklappt hat. Es ist wirklich schön, wenn man so weit weg von Heimat vertraute Menschen von Zuhause trifft.
Es war so schön Euch zu sehen! Vielen Dank für diesen wunderschönen Abend!
Für uns steht am nächsten Tag ebenfalls ein Flug an. Es geht zum Titicacasee, auf die andere Seite des Landes und in ungewohnte Höhen. Hierzu haben wir von Simone und ihrer Schwester auch sehr gute Tipps bekommen. Aber dazu später mehr.
1 comment
Comment by Simone
Simone 21. September 2017 at 10:13
Das wir DAS wirklich geschafft haben!!! Unglaublich 🙂
Für uns was es ebenso ein absolutes Vergnügen euch zu treffen und die vielen interessanten Geschichten eurer Reise bis dahin zu hören. So wie wir auch weiterhin gespannt eure kommenden Abenteuer verfolgen…
Viel Spaß weiterhin!