Voller Vorfreude geht es wieder mit Air Asia nach Thailand, aber diesmal mit einem deutlich kürzeren Flug. Wir landen in Bangkok wo wir nach der üblichen Prozedur mit Uber zu unserer Unterkunft fahren. Es fühlt sich ein bisschen wie heimkommen an. Kein Wunder, es ist bereits das dritte Mal dass wir uns einen thailändischen Stempel für den Pass abholen. Thailand ist einfach ein wunderbares Reiseland, das alles was das Backpackerherz begehrt bietet. Es vereint traumhafte Strände, Dschungel, Berge, große Städte, tollen Menschen und wenn man will auch Luxus pur. Hier findet man einfach alles. Bangkok, die pulsierende Hauptstadt Thailands, hat es uns vom ersten Moment an angetan. Die Stadt schläft nie und scheint aus einem einzige gigantischen Verkehrschaos zu bestehen. Unzählige Hochhäuser ragen aus dem schier unendlichen Stadtbild empor. Moderne Architektur und riesige Einkaufszentren treffen auf historische Tempel und stinkende Straßen. Bangkok provoziert und fasziniert.
Aber nun genug der Schwärmerei. Wir verbringen die ersten beiden Nächte in der S-Box, einem kleinen Hotel mit ebenso kleinen Zimmern. Das Zimmer erinnert tatsächlich an eine Box, aber das wussten wir schon vorher. Es ist sehr sauber und modern, mehr als zwei Nächte wären aber definitiv zu viel.
Wir haben uns wieder vorgenommen alles langsam anzugehen. So verbringen wir die ersten beiden Tage im Terminal 21, einem riesigen Einkaufszentrum. Ja, wir sind schon so ein bisschen Einkaufszentrum-Junkies 🙂 Dort gibt es auch einen Foodcourt in dem wir uns für wenig Geld verköstigen. Essen in Thailand ist so günstig und gleichzeitig auch so gut.
Nach zwei Nächten in der Box geht es für die verbleibende Zeit in eine Wohnung, die wir über Airbnb gefunden haben. Die Wohnung befindet sich im 16. Stock, ist recht groß und hat alles was man so braucht. Auch am dritten Tag leben wir in den Tag hinein und genießen es einfach nichts zu tun. Außer den Blog zu aktualisieren, denn wir hängen ordentlich hinten dran.
Für den nächsten Tag steht dann ein Besuch im Königspalast an. Hierzu fahren wir mit der Bahn zu einer Fährstation und schippern über den Chao Phraya, einem Fluss der sich quer durch Bangkok schlängelt. Es ist ein Hop-on/Hop-off System. Somit steigen wir schon eine Station vor dem Königspalast aus und schauen uns zuerst einen anderen Tempel an. Von diesen erstaunlichen und prunkvollen Bauwerken gibt es in Thailand unglaublich viele. Nach einer kurzen Erkundungstour hüpfen wir wieder auf ein neues Boot und es geht weiter.
Am Königspalast angekommen wird zuerst einmal ein Ticket gekauft. Das Gelände ist riesig und wo man hinschaut sieht man glitzernd verzierte Tempel, detailreiche Wandmalereien, goldene Statuen und gefühlte 10.000 Chinesen. Der Königspalast ist bei chinesischen Reisegruppen nämlich sehr beliebt. Und damit deren Guides nicht den Überblick verlieren, halten sie Stangen mit lustigen Kuscheltiere nach oben, an denen sich die Teilnehmer der Touren orientieren können. So sieht man unzählige Kuscheltiere durch die Luft hüpfen. Aber zurück zum Wesentlichen. Das Gelände besteht aus zwei Teilen. Der eine mit den Tempeln und der andere mit dem Königspalast. In der Tempelstadt führt die langsam untergehende Sonne dazu, dass es überall schimmert und glänzt.
Ein imposantes Lichtspiel an den Säulen und Wänden der historischen Bauten. Trotz der vielen Menschen hat der Ort dadurch einen spirituellen Touch. Das beeindruckendste Gebäude ist der große Tempel in der Mitte, in dem viele buddhistische Besucher für ein kurzes Gebet verweilen. Fotos sind hier verboten und das wird auch streng kontrolliert. Obwohl wir uns selbst nicht als religiös bezeichnen würden, strahlt diese wunderschön geschmückte große Halle etwas meditativ beruhigendes auf uns aus.
Nachdem wir durch die Tempelanlage geschlendert sind, statten wir dem Königspalast noch einen Besuch ab. Auch diese Gebäude sind ziemlich imposant. Kein Wunder, der König hat in Thailand einen sehr hohen Stand, da darf es natürlich nur das Best sein.
Zum Abschluss schauen wir uns ein paar Meter entfernt vom Königspalast noch den liegenden Buddha an. Dieser befindet sich im Wat Pho, dies ist ebenfalls ein buddhistischer Tempel. Dieser riesige mit Blattgold überzogene Buddha ist eine äußerst beliebte Sehenswürdigkeit.
Leider ist es aber schwieg ihn in seiner vollen Größe und am Stück zu sehen da er quasi eingemauert wurde. Mit dem Boot geht es später wieder zurück zur Fährstation und von dort mit der Bahn wieder zurück in unsere Unterkunft.
Am folgenden Tag haben wir ein ganz besonderes und außergewöhnliches Erlebnis, aber dazu später mehr. Wie auch im Vorjahr gehen wir auf den Chatuchak Markt. Das ist ein großer Markt, der vor allem am Wochenende zahlreiche Touristen anlockt. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Man kann wirklich alles kaufen. Also schlendern wir über den gesamten Markt auf dem wir uns stellenweise fast verirren.
Dieses Jahr landen wir auch in der Tierabteilung, was uns am Ende ziemlich traurig und nachdenklich, aber auch wütend stimmt. Es gibt Räume in denen Züchter ihre Tiere anpreisen. Vor allem Hunde und Katzen. Die haben es augenscheinlichen in den Räumen noch relativ gut. Aber wir bekommen auch Käfige zu sehen, in den die Tiere auf engem Raum zusammengepfercht werden. Wir sehen verstörte Vögle, Katzen, Hunde, sogar Eichhörnchen. Wir sind entsetzt. Am liebsten würden wir alle Tiere befreien. Wir fragen uns was passiert, wenn die Tiere nicht verkauft werden. Aber das wollen wir uns lieber nicht vorstellen. Wir wollen einfach nur weg und sind froh als wir das irreführende Labyrinth endlich verlassen haben. Grausam.
Um unser Gemüt wieder etwas zu erheitern beschließen wir wieder in die Bar im Künstlerviertel des Marktes zu gehen, in der wir auch schon im Jahr zuvor waren. Und was dort passiert ist wirklich ein unglaublicher Zufall. Wir setzen uns auf die gleichen Plätze wie im vorigen Jahr, es spielt die gleiche Band und plötzlich kommen zwei chinesische Mädels auf uns zu und fangen an zu lachen und gestikulieren. Sie versuchen uns etwas mitzuteilen, aber ihr Englisch ist leider nicht so gut. Kurze Zeit später kommt eine der beiden mit ihrem Smartphone und einer Google-Übersetzung zurück. Da steht, dass sie uns genau vor einem Jahr an genau dieser Stelle schon einmal gesehen hat. Erkannt hat sie uns an Ben’s Tattoo am Knöchel. Das ist wirklich ein total verrückter Zufall. Wir machen natürlich sofort ein Selfie zur Erinnerung. Sowas muss bildlich festgehalten werden.
Die drückend feuchte Hitze macht uns schließlich etwas zu schaffen und wir beschließen zurück zur Unterkunft zu fahren.
Uns bleiben noch zwei Tage in der pulsierenden, nie schlafenden Hauptstadt von Thailand. Es steht mal wieder ein Wiedersehen an, auf das wir uns schon sehr freuen. Wir sind mit Tarn zum Abendessen verabredet. Tarn ist eine Thailänderin, die wir im letztjährigen Urlaub in der Khao San Road in Bangkok kennengelernt haben. Sie kann perfekt Englisch, was in Asien nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ist. Das liegt daran, dass sie mehrere Jahre in London studiert hat.
Tagsüber statten wir dem Lumpini Park einen Besuch ab. Auch hier waren wir im Vorjahr und Ben hatte damals verzweifelt versucht Karen einen Waran zu zeigen, da diese dort zahlreich vorkommen. Leider hat sie damals keinen zu Gesicht bekommen, aber dieses Mal haben wir Glück. Tatsächlich schlängelt sich da ein großer Waran durch einen der zahlreichen Seen des Parks. Jetzt sind wir happy, ganz besonders Ben, für den es schon eine Sache der Ehre war. Wir schlendern noch ein wenig durch den Park bevor es zurück geht.
Am frühen Abend treffen wir uns dann mit Tarn an einer Metrostation und gehen gemeinsam essen. Die Wiedersehensfreude ist auf beiden Seiten groß. Sie ist ein sehr offener und kommunikativer Mensch, sodass uns der Gesprächsstoff nie ausgeht. Wir haben einen super schönen Abend und sind total glücklich das sie sich die Zeit genommen hat uns wiederzusehen.
#
Wir verbringen noch einen weiteren entspannten Tag in der Metropole bevor es am nächsten Tag mit dem Flieger nach Chiang Mai geht. Darauf freuen wir uns ganz besonders. Nicht nur weil wir Lin wieder treffen werden, sondern auch weil Chiang Mai einfach unser Lieblingsort in Thailand ist.
Feels like coming home.
Leave a reply