Kuala Lumpur

24. November 2017

Am Morgen des 24. November geht es von Sydney mit Air Asia nach Kuala Lumpur. Malaysia ist ein spontanes Reiseziel. Wir haben auch mit Singapur geliebäugelt, uns dann aber für die etwas günstigere Variante entschieden. Wir freuen uns und sind sehr gespannt auf das Land bzw. die Stadt. Aber wir verlassen Australien nach fast sechs Wochen auch mit Wehmut. Wir hatten eine wunderbare Zeit dort. Das Land ist unfassbar groß und wir wollen auf jeden Fall zurückkehren um noch viele weitere Teile von Down Under kennenzulernen.

Der Flug ist sehr mühsam und anstrengend. Air Asia ist eine günstige Airline, aber das wissen wir schon von unserem Asienurlaub im letzten Jahr. Allerdings waren das damals nur kurze Flüge. Für Langstreckenflüge ist diese Fluggesellschaft wirklich nicht zu empfehlen. So verbringen wir mehr als acht Stunden etwas eingeengt und ohne Unterhaltungsprogramm, auf mit der Zeit immer unbequemer werdenden Sitzen. Schlafen ist leider auch fast unmöglich und so landen wir ziemlich erschöpft in Kuala Lumpur.

Am Flughafen dann das übliche Prozedere mit einreisen, Gepäck holen, Geld abheben und SIM Karte besorgen. Dann geht es mit Uber zu unserer Unterkunft. Wir haben über Airbnb ein eigenes Apartment gebucht. Für diejenigen, die Uber nicht kennen: es ist im Prinzip eine private Personenbeförderung. Per App werden Fahrer in der Nähe ermittelt, man gibt Start- und Endpunkt an und bezahlt wird bequem per App. Man muss nur noch warten, einsteigen und es geht los. Alle Fahrer sind registriert. Jeder kann Uber-Fahrer werden, insofern er ein eigenes Auto hat, dieses gewissen Kriterien entspricht und man ein sauberes Vorstrafenregister hat. Es ist viel unkomplizierter und auch oft wesentlich billiger und auch sicherer als ein Taxi. In Deutschland ist das leider (noch) verboten. Uber selbst hat sich in der Vergangenheit, gerade beim Thema Datenschutz, nicht mit Ruhm bekleckert und es heißt einiges aufzuarbeiten. Das Konzept an sich ist aber zukunftsweisend und funktioniert ausgesprochen gut. Wir haben Uber auch schon in Peru und Australien genutzt.

Gerard, unser Host, begrüßt uns direkt am Eingang des riesigen Wohnkomplexes. Er ist uns auf Anhieb sehr sympathisch und erklärt uns alles bis ins kleinste Detail. Mit dem Aufzug geht es weit nach oben in den 21. Stock. Das Apartment ist wirklich toll, mit allem was man braucht und einem schönen Blick auf die Skyline der Stadt.

Gerard gibt uns noch viele Sightseeing Tipps bevor er sich wieder verabschiedet. Wir essen noch eine Kleinigkeit und fallen bald erschöpft ins Bett. Wir haben uns für die nächsten vier Tage nicht viel vorgenommen. Was wir aber auf jeden Fall anschauen wollen sind die berühmten Petronas Towers. Das sind imposante Zwillingstürme, mit einer Höhe von 452 Meter.

Am nächsten Tag erkunden wir ein bisschen die Gegend. Wir wollen uns Chinatown anschauen. Zu Fuß geht es also quer durch die Stadt.

Als wir dort eintreffen gibt es nicht allzu viel zu sehen. Es gibt einen Markt, aber auf wirklich viele Chinesen treffen wir nicht. Es wird jede Menge angeboten, der übliche Kram den man auf asiatischen Märkten ebenso findet. Es fehlt allerdings etwas der Charme. Manche Passagen sind ganz nett, andere wirken hell und laut.

Wir schlendern kurz über den Platz und beschließen dann in das KLCC zu gehen. Das ist ein großes und sehr bekanntes Einkaufszentrum, welches sich unterhalb der Petronas Towers befindet. Es verfügt über sechs riesige Stockwerke mit zahlreichen Boutiquen und Shops sowie unzähligen Restaurants und mehreren Foodcourts. 

Wir schauen uns ein bisschen um, ehe uns der Hunger in den Foodcourt treibt. Ben wird schnell fündig. Bei Karen dauert die Wahl wie immer etwas länger, da das Meiste sehr Fleischlastig und nicht gerade Vegetarierfreundlich ist. Am Ende wird sie aber doch fündig. 

Was uns gleich zu Beginn in dem Einkaufszentrum auffällt ist, dass es übertrieben Weihnachtlich geschmückt ist. Das wirkt ziemlich skurril wenn man bedenkt, dass es in diesem Land hauptsächlich Muslime und Buddhisten gibt. Zudem ist es auch viel zu warm um in Weihnachtsstimmung zu kommen. Ok, im Einkaufszentrum sind die Temperaturen schon ein bisschen winterlich dank Klimaanlage. Gerard erklärt uns später, dass die Menschen in Kuala Lumpur fast jedes wichtige religiöse Fest feiern, egal von welcher Religion es kommt. Sie wollen es allen recht machen. Macht irgendwie Sinn.

Auch die kommenden zwei Tage fahren wir zum Mittagessen wieder zum KLCC, wo man wirklich einen ganzen Tag verbringen könnte, so riesig ist das Einkaufszentrum. Am zweiten der beiden Tage spazieren wir noch ein bisschen durch einen großen Park, der sich vor dem KLCC befindet. Von hier hat man einen guten Blick auf die Zwillingstürme.

Während wir so durch die Gegend laufen und immer wieder Fotos machen, stellt sich plötzlich eine junge Frau neben uns. Wir wollen schon beiseite gehen weil wir denken dass sie auch ein Foto an dieser Stelle machen möchte. Das will sie auch, aber zusammen mit uns. Wir sind zuerst etwas irritiert, da wir unfreiwillig kurz zu einer Attraktion geworden sind. Man fühlt sich auch generell, vor allem als westlich aussehende Frau, sehr stark und offensichtlich beobachtet und regelrecht begafft. Das kann teilweise schon etwas unangenehm sein. Die Frau ist dann aber auch so nett und macht von uns noch ein Foto.

Insgesamt haben wir die Zeit in Kuala Lumpur genutzt um ein bisschen runter zu kommen, da die letzten Monate und Wochen doch etwas an uns nagen und man die Eindrücke nicht mehr so leicht aufnehmen kann. Die Stadt an sich ist nicht sehr spannend und in wenigen Tagen hat man alles nennenswerte gesehen. Im Zentrum stehen auf jeden Fall die Petronas Türme mit der Gegend drum herum. Der Rest von Kuala Lumpur ist eher Durchschnitt. Wir freuen uns trotzdem mal hier gewesen zu sein. Die Reise geht weiter zu unserer mittlerweile zweiten Heimat, nach Thailand. Wir freuen uns schon darauf Bangkok, Chaing Mai und unsere Freunde dort wieder zu sehen.

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Impressionen aus Kuala Lumpur:

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