Hurra, endlich wieder campen!

25. Oktober 2017

Die zwei Tage in Adelaide gehen schnell vorbei. Zu der Stadt können wir nicht viel sagen, denn wir sehen außer der Straße in der unser Guesthouse ist und einem Supermarkt nicht viel. Macht aber nichts, denn Städte hatten wir jetzt erst mal genug und wir freuen uns auf unseren Camper. Mit Uber fahren wir von unserer Unterkunft zur Mietstation. Diesmal haben wir uns für Lets Go Motorhomes entschieden. Das ist ein relativ kleiner aber hochwertiger Anbieter. In Australien gibt es zwar auch die bekannten Größen wie Britz, Maui oder Jucy, die wir schon aus Neuseeland kennen, aber die Preise sind einfach unverschämt teuer. Muss nicht sein.

Bei der Mietstation angekommen, bekommen wir zuerst einmal das Gefährt erklärt und sind direkt begeistert. Von der Aufteilung her ist er viel besser als der Jucy. Außerdem ist er relativ neu und mit tollen Extras ausgestattet, wie z.B. einem Tempomat. Das freut uns, vor allem weil uns wieder mehrere tausende Kilometer bevorstehen werden. Ein Nachteil hat der Camper allerdings. Er hat nur eine manuelle Schaltung, was Karen als potentielle Fahrerin schon mal ausschließt.

Wir schmeißen unsere Rucksäcke in den Camper, bekommen noch einige Sightseeing Tipps vom freundlichen Mitarbeiter und schon geht es los. Fahren in Australien unterscheidet sich natürlich nicht von Neuseeland. Linksverkehr…alles auf der falschen Seite. Wir sind es mittlerweile gewohnt. Von Freunden, die Australien ebenfalls mit Camper bzw. Auto bereist haben, haben wir gehört, dass man zuerst überfahrene Tiere sieht, bevor man lebende zu Gesicht bekommt. Wir haben an diesem Tag Glück und sehen keine toten Tiere. Stattdessen hunderte lebende, aber dazu später mehr.

Unser erster Stopp ist Hahndorf. Das kleine Dorf ist ca. 1 Stunde von Adelaide entfernt in den Adelaide Hills gelegen und bei Touristen sehr beliebt. Es ist nämlich eine deutsche Siedlung aus dem 19. Jahrhundert und da sich deutsches Brauchtum im Ausland hervorragend vermarkten lässt, ist das ganze Dorf genau darauf gemünzt.

Es sieht sehr hübsch aus, ist historisch, mit vielen interessanten Infos und einem kleinen aber liebevoll eingerichteten Museum. Es gibt unzählige „deutsche“ Restaurants, Läden, Bäckereien usw..

Sogar eine Art Tante-Emma-Laden, in dem man typische deutsche Produkte kaufen kann, wie z.B. Wurst, Pfanni Knödel, Gurken und vieles mehr. Irgendwie lustig und man bekommt direkt ein bisschen Heimweh. Aber wie zu erwarten auch ziemlich teuer.

Wir merken aber schnell, dass hier sonst wenig von Deutschland erhalten geblieben ist. Die Nachnamen erinnern noch an die deutschen Vorfahren der Dorfbewohner. Das war´s. Es spricht keiner Deutsch, es gibt keinen Bezug mehr nach Deutschland. Das finden wir auch nicht schlimm, denn so lange sind wir jetzt von zu Hause auch nicht weg, dass wir direkt eine Dosis Heimat brauchen.

Witzig ist unser kurzer Besuch in einem Souvenirladen, in dem man allerlei deutschen Unsinn kaufen kann. Bierkrüge, alberne Postkarten, kitschige Schnitzereien, Fähnchen usw.. Es gibt sogar Kuckucksuhren und diese sind sogar original aus dem Schwarzwald.

Eine der Mitarbeiterin ist vor rund 30 Jahren aus Deutschland nach Hahndorf ausgewandert. Wir plaudern kurz mit ihr und beschließen dann die Weiterreise anzutreten.

Der nächste Halt ist nämlich der Cleland Wildlife Park, auf den wir uns schon sehr freuen. Hier kann man heimische Tiere aus nächster Nähe begutachten und viele von ihnen sogar füttern. Die Fahrt dorthin führt uns in eine etwas abgelegene Gegend. Mitten im Wald auf einem Berg ist der Park angesiedelt. Er ist sehr groß und beherbergt nur Tiere die in Australien zu finden sind. Man kann den Park auf eigene Faust entdecken. Zu bestimmten Uhrzeiten gibt es Infoveranstaltungen.

Am Eingang bewaffnen wir uns erst einmal mit zwei Tüten Futter und los geht’s. Schon nach wenigen Metern hüpfen vor unseren Beinen knuffige Tiere herum, die wie große Mäuse aussehen. Den Namen haben wir leider vergessen. Von ihnen gibt es hunderte im Park und sie sind wirklich sehr niedlich. Zutraulich wie sie sind kommen sie direkt zu uns und beschnuppern uns neugierig. Immer wieder halten wir an um sie zu füttern.

Nach dem wir uns die Fütterung der Dingos angeschaut haben, bei der wir zudem viele interessante Informationen über diese wunderschönen Tiere bekommen, geht es zu den Koalas.

Normalerweise gibt es Koala-Kuschelstunden mit Foto. Die fallen aber im Moment aus, wegen Erkrankung der Koalas. Das ist nicht weiter schlimm, denn so dufte finden die Koalas das bestimmt nicht, wenn sie von einem Menschen zum nächsten weitergereicht werden. Wir schauen sie uns aus der Ferne an, wobei wir auch nur zwei Meter wegstehen und somit einen wirklich guten Blick haben. Sie sind so wunderschön, wir sind ganz entzückt. Kaum zu glauben, dass sie von den Australiern fast bis zum Aussterben gejagt wurden. Da hängen sie schlafend an ihren Ästen und tun niemandem etwas zu leide. Sie sehen einfach nur wunderhübsch aus. Diese Tiere aus nächster Nähe zu sehen ist ein ganz besonderes Highlight. Wir hoffen, dass wir auch noch das Glück haben werden sie in der freien Wildbahn zu erleben.

Dann geht es weiter zum Federvieh, wo ebenfalls gerade eine Fütterung stattfindet. Dutzende verschiedener Arten von Enten und Vögeln tummeln sich an einem See. Da ist was los und natürlich sind auch alle neugierig und watscheln zwischen unseren Füßen herum.

Tja und dann beginnt die Känguru-Kuschelzeit. Die nächsten 1,5 Stunden treffen wir auf dutzende verschiedener Känguruarten, so wie z.B. auch die bezaubernden Wallabys, die wir mit ihren großen Augen und den langen Wimpern sofort in unser Herz schließen. Sie sind vorsichtig aber zutraulich. Langsam tasten sie sich an uns heran, fressen uns dann aber aus der Hand und lassen sich auch streicheln. Wenn ihnen die Hand mit dem Futter zu hoch hält, drücken sie diese sanft mit ihren putzigen Pfötchen runter. Wie goldig.

Auch die normalen Kängurus, die man eben so aus Australien kennt, sind wunderbar. Sie liegen überall rum und sobald man sich ihnen nährt schauen sie neugierig auf und kommen dann angehüpft. Manche von ihnen haben ihre Junges im Beutel und man sieht einen kleinen Kopf oder ein paar Beine rausschauen. Es ist wirklich großartig.

Überall diese tollen Tiere und wir mittendrin. Wir sehen Emus, Stachelschweine, Tasmanische Teufel und große Echsen. Und auch die super goldigen Wombats.

Ein wunderschöner Ausflug, den wir ausgiebig genießen, bevor es dann wieder zurück zum Camper geht.

Dann steht noch ein Großeinkauf auf dem Programm und schließlich suchen wir uns einen Platz für unseren Camper. Das ist in Australien einfach und schwierig zugleich. Theoretisch darf man überall campen, wenn das Gelände nicht im Privatbesitz ist. Allerdings ist das nicht immer so einfach herauszufinden. Wir werden aber in den kommenden Tagen recht gut darin und dann klappt das auch.

Für die nächsten Tage steht die Fahrt zur bekannten Great Ocean Road an. Auf dem Weg dorthin gibt es noch einiges zu sehen. Wir sind total gespannt.

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Impressionen aus Hahndorf und dem Cleland Wildlife Park:

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