Bisher haben wir von Melbourne nicht viel gesehen, da wir spät in der Nacht angekommen sind. Die Skyline kann bei Dunkelheit aber auf jeden Fall was. Unser Guesthouse liegt etwas außerhalb, da die Preise in der Nähe des Zentrum viel zu hoch sind. Mit dem Zug ist man aber Ruckzuck mitten im Geschehen.
Melbourne ist unsere erste Station in Australien. Mit ca. 4,7 Millionen Einwohnern ist es nach Sydney die zweitgrößte Stadt. Das merkt man vor allem am Stadtgebiet, das ist nämlich riesig. Irgendwo müssen die Millionen Menschen ja aber auch leben. Melbourne ist zudem das Finanzzentrum von Australien, ähnlich wie Frankfurt a.M. in Deutschland. Daher sieht man viele Anzugträger durch die Straßen hetzen. Allgemein ist in der Stadt viel Trubel.
Wir entscheiden uns langsam in das Großtstadtgetümmel zu starten und steigen daher ein paar Haltestellen vor dem Zentrum aus. Bei einem Spaziergang Richtung City nehmen wir so die ersten Eindrücke der Stadt auf. Das machen wir grundsätzlich sehr gerne am ersten Tag. Einfach durch die Gegend schlendern und alles auf sich wirken lassen. Wir kommen am Olympiapark vorbei, denn Melbourne war 1956 Austragungsort der Olympischen Sommerspiele. Entsprechend groß und umfangreich, ist die Sport-Infrastruktur. Überhaupt kommen uns die Stadt bzw. die Menschen hier sehr sportlich vor.
Unser Weg führt uns entlang am Yarra River, von dem aus wir einen tollen Blick auf die Skyline haben. Die ist auch bei Tag ziemlich eindrucksvoll. Die Stadt strotz nur so von Hochhäusern und zwar die von der großen Sorte. Noch ist alles recht idyllisch, wenn man mal von dem teilweise recht dichten Verkehr absieht. Aber in den Parks und am Fluss ist nicht so viel los.
Das ändert sich aber schlagartig, als wir uns zwischen die Hochhäuser, also mitten ins Getümmel begeben. Auf einmal sind hunderte Menschen um einen herum. Großstadtflair at it´s best. Man ist Anfangs die meiste Zeit damit beschäftigt die Seite auf dem Gehweg zu wechseln, damit man nicht mit jemandem zusammenstößt. Irgendwann entwickeln wir dann aber die Null-Toleranz-Methode und laufen einfach immer gerade aus. Funktioniert.
Melbourne an sich ist schon sehr schön, modern und sauber. Für uns allerdings etwas zu hektisch. Zumindest im Zentrum. Kein Wunder, hier tobt das Leben. Wir schlendern also planlos durch die Straßen und saugen den Trubel in uns auf. Als uns das reicht beschließen wir einen Abstecher zum Eureka Tower zu machen. Mit 293 Metern ist es das höchste Gebäude in Melbourne und praktischerweise gibt es ganz oben ein Skydeck, mit einem fantastischen 360 Grad Blick auf die Stadt. Also nichts wie hoch. Der Eintritt ist mit 20,00 AUD pro Person nicht gerade günstig, doch wenn wir schon mal da sind, kann man das machen.
Der Aufzug schießt ziemlich schnell vom 01. in den 88 Stock. Hat ein bisschen was von Achterbahn fahren, inklusive zugefallener Ohren aber zum Glück ohne Looping. Oben angekommen, eröffnet sich ein wunderbarer Blick auf die Skyline der Stadt.
Kleine „Fernrohre“ die bei einem Blick hindurch gewisse Gebäude oder Bereiche der Stadt umranden, geben interessante Informationen. Es gibt Snacks, man kann vor einem grünen Hintergrund für ein spektakuläres „Ich hänge am Tower“ Foto posieren und in einem Fahrstuhl mit verglastem Boden etwas Nervenkitzel erleben. Letzteres ist aber teuer und nicht wirklich nervenaufreibend. Daher belassen wir es bei einem Rundgang und bewundern stattdessen die Größe der Stadt und die Vielzahl der Hochhäuser.
Danach ist der Tag auch schon fast wieder vorbei und wir machen uns auf Richtung Guesthouse. Am nächsten Tag erkunden wir dann etwas die Umgebung um unsere Unterkunft und ruhen uns von der langen Besichtigungstour vom Vortag aus. Sonst gibt es an diesem Tag nichts Nennenswertes. Ach doch, wir haben einige lustige Gespräche mit der Besitzerin des Guesthouse. Sie ist eine Einwanderin aus China und erzählt und lustige und skurrile Geschichten zu ihren Landsleuten und anderen Gästen die sie in der Vergangenheit hatte. Gossip Talk…beschde.
Am Tag drauf steht dann die Weiterreise an, denn unsere nächste Station ist Perth. Die Stadt an der Westküste ist bei Touristen sehr beliebt und dennoch etwas unterschätzt. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Besucher sich an der Süd- und Ostküste aufhalten. Wer dann aber mal nach Perth kommt, ist begeistert. Daher ist die Vorfreude groß. Außerdem werden wir Rottnest Island einen Besuch abstatten. Auf dieser Insel leben tausende putziger Quokkas, eine kleine Känguruhart.
Unser Flug geht abends und wir lassen uns nach einem Tag mit organisatorischem Kram mal wieder mit Uber zum Flughafen fahren. Diesmal deutlich günstiger, da kein Nachtzuschlag dazu kommt. Mit unserem Fahrer haben wir ein interessantes Gespräch über das Zusammenleben verschiedener Kulturen auf der Welt. Überhaupt fällt uns während unserer Reise auf, dass die Menschen sehr gerne über politische und humanitäre Themen reden wollen. Wir dachten Religion wäre das favorisierte Thema. Aber nein, es ist Politik.
Am Flughafen angekommen checken wir uns Gepäck selbst ein. Ja, das geht. Dank Jetstar. Billigairline halt. Wobei das Wort billig hier fast noch zu gut ist. Der Flug ist sehr unbequem und wir sind froh, als wir spät in der Nacht in Perth landen. Wieder mit Uber geht es zu einem Airporthotel, in dem wir die Nacht verbringen. Am nächsten Tag ziehen wir dann wieder zu einem Airbnb um. Eines der besten was wir je hatten, wie sich herausstellen wird.
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Impressionen aus Melbourne:
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