Die Fahrt Richtung Catlins gestaltet sich holpriger als vermutet. Übernachtet haben wir in Gore, einem kleinen aber schönen Ort zwischen Te Anau und den Catlins. Der Campingplatz ist sehr günstig, die Besitzer nett, alles da was man braucht. Perfekt.
Je mehr wir uns den Catlins näheren, umso weniger Autos kommen uns entgegen. Die Gegend hier unten ist deutlich weniger besiedelt, als die Region um Wanaka oder Queenstown und da ist schon wenig los. Es ist ein bisschen vergleichbar mit der Westküste. Der südlichste Nationalpark von Neuseeland, die Catlins, ist vor allem für seine sehr windige Küste und dichten Wälder bekannt. Hier gibt es einige Highlights, wie z.B. der Waipapa Point an dem man Seelöwen sehen kann, der Slope Point, Neuseelands südlichster Punkt oder der spektakuläre und sehr, sehr (+10xsehr) windige Nugget Point. Aber dazu später mehr.
Unsere erste Station ist der Waipapa Point. Um dort hinzukommen, müssen wir eine mehrere Kilometer lange Schotterpiste hinter uns bringen. Das ist in den Catlins häufiger der Fall, denn da hier nicht so viele Touristen hinkommen, sind viele Straßen noch gar nicht geteert. Da wird die Fahrt zu einer holprigen und staubigen Angelegenheit.

Am Waipapa Point angekommen, bekommen wir schon mal einen ersten Eindruck von dem windigen Wetter an der südlichsten Küste. Der Wind peitscht durch die Dünen und über den Strand, wirbelt den Sand auf und zwingt uns dazu fast komplett vermummt die Umgebung zu erkunden.


Die Bäume und Sträucher hier haben sich im Laufe der Jahre an den Rhythmus des Windes angepasst und interessante „Frisuren“ entwickelt.


Am Waipapa Point kann man neben einem kleinen Leuchtturm vor allem auch Seelöwen sehen. Wenn man Glück hat. Das haben wir und so können wir ein Seelöwenpärchen beim Mittagsschlaf und anschließendem Bad in den Fluten beobachten.



Danach geht es weiter Richtung Slope Point. Hierbei handelt es sich um den südlichsten Punkt Neuseelands und da wir bereits am nördlichsten waren (Cape Reigna), wollen wir uns das natürlich nicht entgehen lassen. Bucket List und so 😉 Der Weg zum Slope Point setzt im Vergleich zu dem Weg zum Waipapa Point noch mal einen drauf. Eine schier nicht enden wollende Schotterpiste führt an diesen von der „Hauptstraße“ (wenn man das so nennen kann) weit entfernten Punkt.

Dieser Umstand führt dazu, dass kaum Leute dort sind. Wir sind sogar die einzigen die dort rumlaufen. Erst als wir wieder den Weg zurück antreten, kommen vereinzelte Autos auf den Parkplatz. Aber um noch mal beim Slope Point zu bleiben. Der Ort selbst ist recht unspektakulär bzw. es befinden sich keine großen Bauten dort. Eine Wetterstation, ein Schild, das war´s. Die Landschaft und vor allem die steilen Klippen, sind aber wie immer toll.



Bewundernswert sind auch die Bauern, die hier draußen leben. So weit weg vom nächsten Ort, das muss man schon mögen. Natürlich machen wir ein Foto am südlichsten Punkt und zurück geht es zum Camper.


Die restliche Zeit des Tages verbringen wir mit dem abfahren weitere Strände, bevor wir dann einen idyllischen kostenlosen Campingplatz am Meer aufsuchen. Dieser befindet sich in dem kleinen Ort Waikawa, in dem es einfach mal nichts gibt. Absolut nichts!




Am nächsten Tag fahren wir erst einmal über waldige Berge, zu verschiedenen Wasserfällen. Davon gibt es sehr viele auf dem Weg durch die Catlins, so dass man mehrere Tage damit zubringen könnte, alle zu entdecken. Wir beschränken uns auf ein paar wenige Wasserfälle, die uns aber sehr gut gefallen. So zum Beispiel die McLean Falls, zu denen man mal wieder durch einen dicht bewachsenen Dschungel wandern darf.




Der nächste Stopp ist der Nugget Point und auch dieser ist ziemlich abgefahren. Schon die Fahrt an der Küstenstraße dorthin macht richtig Spaß und bietet einen tollen Blick auf das Meer und die Strände. Die letzten Kilometer zu dem vorgelagerten Parkplatz werden dann auch noch mal spannend, denn die Straße führt steil und kurvig nach oben. Auf dem Parkplatz angekommen merken wir, wie der Wind an unserem Camper rüttelt. Das fühlt sich schon ziemlich stark an, ist aber nichts im Vergleich zu dem, was wir gleich am Nugget Point selbst erleben werden.

Wir machen uns also auf den Weg zu diesem auf einer spitzen Klippe stehenden Leuchtturm. Mit jedem Schritt zerrt der Wind stärke an uns. Neben uns geht es steil hinab Richtung Meer. Zwischen den kantigen Klippen entdecken wir eine Robbenkolonie, die es sich in der Sonne gemütlich gemacht hat.


Als wir dann beim Leuchtturm angekommen sind, hat uns der Wind vollends im Griff. Es stürmt dermaßen, dass das Laufen schwer fällt. Man kann sich in den Wind legen, ohne umzufallen. Unsere Jacken werden aufgepustet und lassen uns wie Michelin-Männchen aussehen.

Fotografieren oder Filmen ist eine Herausforderung, denn man ist nur damit beschäftigt die Kamera ruhig zu halten, was selten zufriedenstellend gelingt. Aber natürlich macht uns das Spaß und das tollen Küstenpanorama tut sein Übriges.



Wir haben auch einen kleinen Film des starken Windes gedreht. Da der so am Handy gerüttelt hat, dass man nur lautes Rauschen hört, haben wir es mit passender Musik unterlegt 😉
Auf dem Rückweg machen wir noch den „Steinwurftest“, bei dem wir einen Stein Richtung Meer gegen den Wind werfen, der direkt zurückkommt und über unsere Köpfe in die andere Richtung fliegt. Ok…ist windig.
Weiter geht es Richtung Dunedin. Unterwegs entdecken wir immer mal wieder kleinere und größere Highlights, an denen wir stoppen. Mit der Sonne im Rücken erreichen wir schließlich einen kleinen Vorort von Dunedin, in dem wir die Nacht verbringen. Direkt am Meer, mit wunderbarem Blick auf den Sonnenaufgang. Die Catlins waren wirklich wunderbar. So eine tolle vielfältige Natur, man hat seine Ruhe und es fühlt sich alles noch sehr unberührt an. Im Moment noch ein Geheimtipp, mal schauen wann die Straßen richtig geteert werden und dann die Massen dorthin strömen.

Für den nächsten Tag haben wir einen kurzen Zwischenstopp in Dunedin geplant, aber nur um die steilste Straße der Welt anzuschauen. Danach wollen wir weiter nach Omaru und Timaru. Aber dazu beim nächsten Mal mehr.
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Impressionen von den Catlins:











































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