Von Wasserfällen, Mondlandschaften und Vulkanen

27. September 2017

Wir verbringen die Nacht an einem freien Campingplatz an einem See. Sehr idyllisch und vor allem friedlich. Zwar regnet es noch die ganze Nacht, doch am, nächsten Morgen, pünktlich zum Frühstück, gibt es strahlenden Sonnenschein. Nach dem wieder alles Kurven- und Schlaglochsicher verstaut ist, geht es weiter Richtung Süden. Schließlich müssen wir am Ende des Monats in Wellington sein, um unsere gebuchte Fähre auf die Südinsel zu erwischen.

Bei dem tollen Panorama steht man morgens gerne auf.

 

Posing am See.

Unser nächstes Etappenziel ist Taupo. Dies ist der Name eines großen Sees und der Stadt, die daneben liegt. Auf dem Weg dorthin erregen zwei Sehenswürdigkeiten unsere Aufmerksamkeit. Zum einem die „Huka Falls“. Das sind Wasserfälle, die sich nördlich von Taupo befinden. Wir lieben Wasserfälle. Somit ist für uns klar, dass wir sie sehen wollen. Und wir werden nicht enttäuscht.

Es wird grün 😉

Wir überqueren eine Brücke um auf die andere Seite des Waikato Flusses, der seinen Ursprung im Taupo See hat, zu gelangen. Auf der Brücke bleiben wir erst einmal stehen und beobachten von beiden Seiten, wie sich die Wassermassen durch das Flussbett drängeln.

Das Wasser brettert hier mit ordentlich Schmackes runter.

Hier sind gewaltige Kräfte am Werk, denn das Wasser schießt mit atemberaubender Geschwindigkeit Richtung Wasserfall. Wir laufen am Fluss entlang und bleiben immer wieder stehen um Fotos zu machen und den immer schneller werdenden Verlauf des Flusses zu bewundern. Der Wasserfall hat mehrere Stufen und stürzt am Ende ca. 11 m tief über eine Klippe. Es ist gigantisch.

Rund 140.000 Liter bahnen sich pro Sekunde ihren Weg nach unten. Das Wasser ist türkis und es wirkt wie ein großer schaumiger Whirlpool.

 

 

Ben hat schon wieder ganz viele Ideen im Kopf wie man den Wasserfall noch besser visuell einfangen kann und schon kommt auf der anderen Seite des Flusses, abseits der Menschenmenge, wieder seine Drohne zum Einsatz.

 

 

Weiter geht es zum nächsten Highlight, welches nur ein paar Autominuten entfernt ist: „Craters of the moon“. Hier kann man durch eine Mondähnliche Landschaft mit geothermaler Aktivität spazieren. Es ist wie ein Park angelegt und Holzwege führen zu verschiedenen Aussichtsplattformen. Da dies natürlich Instand gehalten werden muss kostet diese Attraktion Eintritt. Diesen bezahlen wir aber gerne, zumal er mit 8,00 NZD nicht wirklich hoch ist.

Vulkanische Wanderwege kurzerhand zum Laufsteg gemacht.

 

Kann was!

Immer wieder läuft man an Löchern im Boden vorbei aus denen schwefelhaltiger Dampf aufsteigt. Es gibt zudem noch teils riesige blubbernde Schlammlöcher und Krater. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt und bekommt eine ungefähre Vorstellung davon, was unter uns bzw. im Erdinneren so abgeht. Schon ein bisschen beängstigend.

 

 

 

Dem Dampf sollte man auch besser nicht zu nahe kommen, da dieser extrem heiß werden und man sich hier verbrennen kann. Wir sind einmal mehr fasziniert von der Natur. Sie beherrscht uns in so vielen verschiedenen Weisen. Die unterirdischen Aktivitäten breiten sich außerdem immer weiter aus und so vergrößert sich das dampfende Gebiet Jahr für Jahr. Hier ein paar Bewegtbilder:

Zurück in unserem Camper geht es weiter Richtung Süden vorbei an Taupo. Da wir etwas Zeitdruck haben beschließen wir, noch ein paar Kilometer gut zu machen.

Am nächsten Tag geht unsere Fahrt weiter Richtung Palmerston North, was fast 250 km von Taupo entfernt liegt. Wir fahren vorbei an hügeligen Landschaften, die von sattem Grün nun langsam zu warmen Brauntönen wechseln. Dichtes Gras weicht struppigen Büschen.

Erst alles grün…

 

…dann wird es braun. Neuseelands Landschaften können sich innerhalb weniger Kilometer komplett verändern.

In der Ferne entdecken wir riesige schneebedeckte Berge. Die Straße, auf der wir gefühlt stundenlang alleine unterwegs sind, verläuft auch entlang des Tongariro Nationalparks. Dies ist ebenfalls eine äußerst beliebte Touristenattraktion. Das Tongariro Alpine Crossing ist eine Wanderung durch den Nationalpark. Man kann auch von einer hochalpinen Wanderung sprechen. Hier befinden sich auch drei aktive Vulkane. Der Tongariro, der Ngauruhoe und der Ruapehu. Die Landschaft und die Berge ziehen uns so in ihren Bann, dass wir nicht anders können als anzuhalten.

Bisschen episch parken.

Wir wollen die Gegend ein bisschen erkunden und viele Fotos sowie ein (der fleißige Blogleser weiß was jetzt kommt) Drohnen-Flug stehen auch auf dem Programm. Es ist der Mount Ruapehu der den Hintergrund ziert. Dies ist der höchste Vulkan Neuseelands mit 2.979 m. Wir sind zwar weit weg, aber nicht weniger beeindruckt von dem schneebedeckten Riesen.

Mount Ruapehu.

 

Mount Ngauruhoe.

Fun-Fact am Rande: Der Ruapehu war im dritten Teil der Herrn der Ringe Trilogie Schauplatz für das Romanland Mordor. Viele Fotos, eine Tasse Tee und dutzende spektakuläre Luftaufnahmen später, sitzen wir wieder im Camper und die wilde Fahrt geht weiter.

 

Wir suchen uns für den Abend einen freien Campingplatz um unser Nachtlager zu beziehen.

Allerdings gibt es erstmal ein kleines Problem mit dem Camper, bevor wir schließlich ein geeignetes Plätzchen gefunden haben. Beim rückwärts Einparken auf ein leicht hügeliges und zudem noch nasses Rasenstück bleibt der Camper stecken und wir kommen nicht mehr vom Fleck. Die hintere Stoßstange hat sich zudem in das Gras gebohrt. Zum Glück fährt gerade ein Auto vorbei und der Fahrer ist bereit uns zu helfen. Karen sitzt am Steuer und folgt den Anweisungen während der junge Mann und Ben das Auto mit aller Kraft aus dem Schlamm schieben. Bens Schuhe und Hose haben leider auch eine Schlammpackung erhalten. Die Schuhe werden kurzerhand gesäubert und zum Trocknen an einen Strauch gehängt.

Nach der Schlammschlacht erst mal Schuhe trocknen.

Ein benachbarter Camper rät uns, die Schuhe möglichst hoch zu hängen und erzählt uns von Hunden, die hier gerne von ihren Herrchen hingebracht werden und leidenschaftliche „Schuhkauer“ sind. Wir plaudern noch etwas mit ihm und dann geht ein erneuter ereignisreicher Tag zu Ende. Für morgen stehen gleich zwei Wiedersehen auf dem Programm.

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Impressionen von Wasserfällen, Kratern und Bergen:

 

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