Speedsightseeing in Los Angeles

12. September 2017

Nach fast zwei Monaten in Mittel- und Südamerika, steht der nächste Kontinent an. Unser Ziel sind die Fidschis. Doch dorthin zu kommen sollte sich in mehreren Hinsichten als nicht so einfach entpuppen.

Ein Direktflug von Südamerika hätte unser Budget um ein vielfaches gesprengt. So buchen wir schon im Vorfeld unserer Reise, nach längerer Recherche, einen Gabellug über Los Angeles. Tatsächlich ist das die günstigste Variante um auf die Südseeinsel zu kommen. Somit sollte unser Flug von Lima nach Fort Lauderdale (Florida) und von dort dann nach L.A. gehen. Nach fast einem Tag Aufenthalt in der amerikanischen Metropole würde unser Flieger dann auf die Fidschis starten. Ein wahnsinniger Flugmarathon, aber das mögen wir ja beide.

Klingt alles schön und gut… allerdings hat der Hurricane Irma, kurz bevor wir Peru verlassen wollen, noch ein Wörtchen mitzureden. Dieser trifft nämlich genau dann in Florida ein, wenn unser Weiterflug nach L.A. stattfindet. Das ist natürlich ziemlich blöd. Wir telefonieren mit der Fluggesellschaft, stornieren unseren Flug, buchen einen neuen Flug und erhalten zum Glück das Geld zurück. Der neu gebuchte Flug ist leider etwas teurer als der ursprüngliche, aber das nehmen wir gerne in Kauf. Unserer jetzige Zwischenstation ist Houston (Texas).

Endlich sitzen wir um Flieger. Der Flug nach Houston ist angenehm und dauert um die sechs Stunden. Die Zeit bis zum Anschlussflug war etwas knapp bemessen. Deshalb springen wir auch so schnell es geht aus dem Flugzeug raus. Die Einreise beendet allerdings unseren Sprint. Es soll die bis dato Längste werden, nach der längsten Ausreise in Ecuador.

Wunderbarer Sonnenaufgang in Houston, doch wir können ihn nur flüchtig genießen. Die Zeit bis zum Anschlussflug ist kurz.

Erst stehen wir ewig in der Schlange um einen Einreisestempel zu bekommen. Eilig haben es die Beamten leider auch nicht, zumal es mal wieder eine schwache Besetzung ist.  Als wir diesen Punkt endlich erledigt haben, holen wir unsere Rucksäcke und müssen erstmal noch durch den Zoll.  Dummerweise haben wir nämlich Nudeln, Gewürze und Äpfel im Gepäck. Wieder dauert es eine gefühlte Ewigkeit, sodass wir nun tatsächlich sprinten müssen. Schnell unsere Rucksäcke abgeben, Boardingtickets mitnehmen und zum Gate rennen. Völlig außer Atem erreichen wir noch rechtzeitig unseren Flug. L.A. wir kommen!

Nach der langen Einreise geht´s schnell zum Weiterflug. Die Zeit drängt.

Der Flug dauert nicht lange und auch unser Gepäck haben wir relativ schnell.

Da wir über einen halben Tag Aufenthalt in Los Angeles haben, mieten wir uns vor Ort ein Auto. Wir wollen nicht die ganze Zeit am Flughafen rumsitzen und die Zeit lieber nutzen in bisschen Sightseeing zu betreiben. Der Mietwagen ist leider deutlich teurer als erwartet, aber wir sind nunmal jetzt dort. Und schon cruisen wir los. Das Fahren übernimmt Ben. Speedsightseeing ist angesagt.

Mit dem Mietwagen durch L.A.. Wir haben knapp 8 Stunden Zeit. Speedsightseeing ist angesagt. Muss man mal gemacht haben.

Die erste Station ist Venice Beach. Dank Navi ist alles sehr einfach zu finden. Als wir ankommen, zahlen wir zunächst einmal einen völlig übertrieben hohen Preis für das Parkhaus. Kurze Zeit später laufen wir am Venice Beach entlang wo buntes Treiben herrscht.  Sehen und gesehen werden und so.  Wir machen auch einen kurzen Abstecher an den Strand und laufen plötzlich barfuss im Sand.

Gerade noch in Peru und schon stehen wir am bekannten Venice Beach. Wir können es irgendwie gar nicht glauben.

 

Ist schon ein paar Wochen her, dass wir einen Strand und Sonne hatten. Schon mal auf Fidschi vorbereiten 😉

 

Knapp 2 Stunden gönnen wir uns hier, bevor es weitergeht.

 

Ähm…ja.

Total skurril. Einige Stunden zuvor waren wir noch dick eingepackt in Peru und nun stehen wir in Los Angeles am Strand. Wir laufen noch bis zum Muscle Beach und gehen wieder zurück zum Auto.

Es folgt eine Fahrt durch Beverly Hills, wo wir beeindruckende Villen sehen. Ob wir wohl an dem Anwesen eines Promis vorbeigefahren sind? Bestimmt.

Kurzer Abstecher nach Beverly Hills.

Unser Weg führt uns nun zum Hollywood Sign. Hier wird der klassische Schnappschuss gemacht.

Der Klassiker 🙂

 

Selfie vor der Skyline muss auch sein.

 

Und Sprungbild vor der Skyline natürlich.

 

Und auch einfach nur mal Skyline. Wie langweilig eigentlich 😉

Wir unterschätzen die Distanzen und vor allem den Verkehr in L.A. ein wenig. Somit geht es für uns zum Abschluss nur noch zum Walk of Fame. Wieder zahlen wir einen hohen Preis um Parken zu können.  Wir laufen den Weg bis zum Chinese Theatre ab und machen uns wieder auf den Rückweg. Erschöpfung macht sich langsam breit. Es gibt so viel zu sehen in L.A., aber das muss bis zu einem ausgiebigeren USA Besuch warten.

Willkommen auf dem Hollywood Boulevard!

 

Kennt man.

 

So entstand der „Walk of Fame“.

 

Dieser grandiose Regisseur…

 

…und dieser grandiose Schauspieler haben zusammen Indiana Jones gemacht. Die besten Filme aller Zeiten…ohne Diskussion…is so!

 

R.I.P.

Wir fahren zurück zum Mietwagenverleiher und setzen uns in den Bus Richtung Flughafen. Die Vorfreude auf die exotischen Fidschi-Inseln steigt minütlich. Nur noch ein Flug sind wir von Traumstränden und glasklarem Wasser entfernt.

Am Flughafen angekommen schlagen wir direkt den Weg zum Check-In ein. Unser Flug geht mit Fiji Airways und schon am Schalter haben die Angestellten bunte Hemden an und Blumen im Haar.  Wir laden unser Gepäck auf die Waage, legen unsere Pässe vor und dann der Schock:

Die Dame am Schalter teilt uns nach dem Check unseres Fluges und unserer Pässe mit, dass sie uns nicht nach Fidschi fliegen lassen können. Wir sind geschockt und sprachlos und der Herzschlag verdreifacht sich schlagartig. Stotternd fragen wir nach was los ist und sie erklärt uns, sichtlich peinlich berührt, dass unsere Reise nach Australien Schuld daran ist.

Um in Australien einreisen zu dürfen braucht man ein Visum. Das ist an sich aber noch kein Problem. Das Visum lässt sich online beantragen und wird für Europäer (und speziell für Deutsche) in fast allen Fällen innerhalb von 48 Stunden gewährt. Ganz einfach per E-Mail, kein Stress. Allerdings darf man in Neuseeland, was unser nächstes Ziel nach Fidschi und vor Australien ist, nicht einreisen, wenn man dieses Visum nicht hat. Und wir haben es noch nicht. Natürlich waren wir da selbst ziemlich naiv als wir dachten, dass wir es auf Fidschi bzw. in Neuseeland beantragen und wir haben uns zudem auch auf einige eigentlich sonst ziemlich korrekte Reiseblogs verlassen. Die Dame von Fiji Airways bestätigt uns, dass die Beantragung schnell und unkompliziert ist. Da wir aber noch keins haben, können sie uns nicht fliegen lassen. Denn rein theoretisch könnte es abgelehnt werden und dann würden wir in das Ursprungsland, in dem Fall die USA, zurückgeschickt werden. Die Kosten für die Rücksendung müsste die Fluggesellschaft tragen.

Wir sind sprachlos und Panik macht sich breit. Das merken auch die Angestellten von Fiji Airways und der Vorgesetzte kommt hinzu. Er erklärt es uns noch einmal, was eigentlich nicht nötig ist. Wir wissen einfach nicht wie wir reagieren sollen. Wir sagen ihm, dass das unsere ganze Reiseplanung bis Neuseeland gefährden und uns sehr sehr viel Geld Kosten würde. An dieser Stelle müssen wir auch deutlich erwähnen, dass die Mitarbeiter von Fiji Airways extrem freundlich und zuvorkommend sind und die Lösung dieses Schlamassel für sie oberste Priorität hat. Das beruhigt uns etwas.

Der Mitarbeiter sagt uns, dass wir das Visum nun ganz schnell online beantragen sollen, vielleicht wird es ja direkt genehmigt. Das machen wir. Mit zittrigen Händen sitzen wir vor unserem Computer und füllen das Visa aus. Unser Puls schlägt uns bis zum Hals. Nachdem wir fertig sind bekommen wir eine Bestätigungsmail, dass der Antrag eingegangen ist und die Bearbeitung meist nur einen Tag dauert. Das ist aber zu lange. Wir gehen zurück zum Schalter und zeigen dem Mitarbeiter die Mail. Anscheinend hat er zwischenzeitlich mit seinen Kollegen noch einmal gesprochen und diese haben zu unseren Gunsten auf ihn eingeredet, denn er bietet uns dann folgendes an: Er lässt uns mitfliegen, wenn wir versprechen uns direkt nach unserer Ankunft auf den Fidschis mit der Australischen Botschaft in Verbindung zu setzen und alle Hebel in Bewegung zu setzen, dass wir noch auf den Fidschis das Visum bekommen. Wir versprechen mehrmals eindringlich, dass wir das tun werden und 45 Minuten vor Abflug erhalten wir dann doch unser Ticket. Wir sind unfassbar erleichtert. Aber es bleibt noch keine Zeit zum durchatmen.

Hastig hetzen wir zum Sicherheitscheck und zur Ausreise, was gefühlt wieder ewig dauert. Dann geht es schnell zum Gate. Das Boarding hat zum Glück Verspätung und daher noch nicht begonnen. Wir atmen kurz durch und merken, wie aufgewühlt wir immer noch sind. Als das Boarding schließlich losgeht geben wir unser Ticket zur Kontrolle der gleichen Dame, die uns am Anfang die schlechte Neuigkeit überbracht hat und die deswegen so traurig war. Sie schreit erfreut auf als sie uns sieht und das tut uns richtig gut. Alle waren so lieb und haben sich um uns bemüht. Vielen Dank Fiji Airways, vielen Dank an die Mitarbeiter in Los Angeles.

Endlich im Flieger nach Fidschi. Wir sind froh und können uns zurücklehnen.

Als wir im Flieger sitzen wird uns klar, dass unsere Reise nach Fidschi nun nichts mehr im Wege steht. Wir lehnen uns zurück und genießen den ruhigen Flug. Fiji-Time…Bula.

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Impressionen aus L.A.:

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