Puno, die Höhe und der Titicacasee

30. August 2017

Am Tag nach dem schönen Wiedersehen geht es für uns am Nachmittag zum Jorge Chávez International Airport in Lima.

Das Ziel ist Juliaca. Das ist die einzige Stadt mit Flughafen in der Nähe des Titicacasees. Hihi sie hat Titi gesagt.

Am Flughafen in Lima haben wir jede Menge Zeit und verbringen diese wie immer mit dem Beobachten des bunten Treibens und dem verköstigen der lokalen Spezialitäten. Also Fast Food.

Just Do It…also warten auf´s Flugzeug und so.

 

Der späte Flug nach Juliaca ist eher mäßig besucht, was uns nicht so stört.

Abends um kurz vor 8 startet der Flieger und nur eine Stunde später sind wir da.

Mit dem Taxi geht es zu unserer Unterkunft Casa Suite. Es ist schon dunkel, was die Stadt noch unheimlicher wirken lässt. Es ist kein schöner Ort und uns wurde schon im Vorfeld gesagt dass es dort gefährlich ist. Das bestätigt sich dann auch als der Taxifahrer mit uns aussteigt und mit uns wartet. Er erwähnt ebenfalls dass es gefährlich ist um diese Uhrzeit.

Wir bekommen ein mulmiges Gefühl. Dieses verstärkt sich umso mehr als uns die Besitzer des Hostels nicht reinlassen wollen trotz Reservierung. Es ist heißt sie haben keine Zimmer mehr.

Die Unterkunft wirkt von außen wie ein Hochsicherheitstrakt. Die Fenster sind vergittert, die Türen mit Stahlplatten gesichert.

Wir sind irritiert und es wirkt alles etwas beklemmend. Ein bisschen Hilflosigkeit macht sich breit.

Wir befinden uns offenbar an einem nicht ganz so sicheren Platz und wissen noch nicht, ob wir einen Schlafplatz haben werden.

Wir erwähnen mehrfach, dass wir reserviert haben und zeigen durch ein vergittertes Fenster die Bestätigungsmail. Auch der Taxifahrer mischt sich ein.

Nach einigen Minuten, die sich wie Stunden anfühlen, scheint sich die Situation dann doch aufgeklärt zu haben. Durch die Garage werden wir reingelassen und dürfen in unser Zimmer.

Der Grund warum sie uns zunächst den Zutritt verwehrt haben ist, dass es wohl mehrere Buchungen über booking.com (unsere Buchungsplattform Nummer eins) gegeben hat und viele nicht aufgetaucht sind. Somit wurden die Zimmer dann anderweitig vergeben. Wir haben aber Glück und sind heilfroh als wir endlich hinter den Stahltüren stehen und nicht mehr davor.

Das Hostel ist sehr modern und wir haben in unserem Zimmer drei Doppelbetten zur Verfügung. Wie soll man sich da nur entscheiden? Erleichtert und müde fallen wir in eines der Betten und kuscheln uns in die warme Decke bzw. Decken. In dieser Region ist es nämlich deutlicher kälter. Wir hätten am liebsten einen Schneeanzug dabei. Heizungen gibt es nämlich keine.

Unser Zimmer mit drei Doppelbetten. Kann man sich schon mal gönnen.

Am nächsten Morgen steht die Weiterreise nach Puno an. Wir planen zum Busbahnhof zu fahren und vor Ort einen Bus zu buchen. Wir bitten die Inhaber ein Taxi zu bestellen. Als sie dann erfahren wo wir hinwollen übernehmen sie die weitere Planung, die uns ziemlich viel Geld spart.

Total lieb! Auch wenn die gesamte Kommunikation auf Spanisch (in Kombination mit Händen und Füßen) stattfindet.

Mit einer Art Rikscha geht es mit uns und unserem ganzen Gepäck für umgerechnet 77 Cent zu einem kleineren Busbahnhof. Der arme Mann! Wir geben ihm ein ordentliches Trinkgeld, was ihn sichtlich freut.

An der Busstation stehen viele kleine Minibusse, die als Sammeltransporte fungieren.

Für nur 10 Soles (ca. 2,60 €) pro Person geht es dann, sobald der Bus voll ist, nach Puno.

Die Stadt liegt direkt am Titcacasee. Er ist mit einer Fläche von 8.288 Quadratkilometern der zweitgrößte See Südamerikas und zudem ein Binnenmeer. Dieser See liegt auf knapp 4.000 m und ist 15,5 mal so groß wie der Bodensee. Das ist beachtlich! Ein Teil gehört zu Peru, der andere zu Bolivien.

Was wir bereits in Juliaca festgestellt haben ist, dass uns die Höhe (die Stadt liegt auf 3.825m) ziemlich zu schaffen macht. Während wir in Quito in Ecuador nur wenig Probleme hatten, schlägt die Höhe hier ziemlich zu.

Wir haben beide Kopfweh, fühlen uns irgendwie krank. Als wäre eine Erkältung im Anmarsch. Die Nase ist zu. Wir sind müde und erschöpft.

Puno liegt nur unwesentlich höher, nämlich auf 3.830m. Die Begleiterscheinungen werden wir die kommenden Tage noch weiterhin spüren. Normalerweise akklimatisiert man sich erstmal auf einer geringeren Höhe. Das haben wir aber ausgelassen und sind quasi direkt von 0 auf 100 nach oben.

Wir spüren die Symptome der Höhe deutlich.

Unsere Unterkunft heißt Olimpo Inn und ist ein Guesthouse. Die Inhaberin begrüßt uns herzlich mit perfektem Englisch und erklärt uns die Gegend und teilt uns auch mit, dass wir Touren über sie buchen können. Von Simone und Andrea haben wir erfahren, dass sie einen Homestay bei Einheimischen auf einer Insel gemacht haben. Das bedeutet eine Nacht bei einer Familie im Haus zu verbringen mit Essen und allem was dazu gehört. Das klingt toll und das wollen wir auch machen. Somit buchen wir für den nächsten Tag die Amantaní-Experience. Aber hierzu später mehr.

Den restlichen Tag verbringen wir damit die Stadt zu erkunden. Wir laufen zum Plaza de Armas, das ist das Zentrum mit einem kleinen Park, vielen tollen Restaurants außen herum und einer imposanten Kirche. Ein wirklich schöner Platz. Es gibt auch einige touristische Straßen die von hier wegführen. Die kleine Stadt gefällt uns auf Anhieb sehr gut.

Strahlend blauer Himmel über Puno.

 

Puno ist ein hübsches Städtchen, von den Einheimischen sehr gepflegt.

 

Selbst die sehr touristischen Ecken sind bunt und hübsch.

Wir haben Hunger! Unser Freund und Helfer TripAdvisor führt uns zu einem Restaurant namens Loving Hut. Es stellt sich heraus, dass dies eine vegetarisch/vegane Restaurantkette ist. Es gibt über 200 Standorte in 35 Ländern, allein in Peru sind es drei.

Die Karte ist groß und bietet viele tolle Gerichte.

Wir entschieden uns aber für das Menü für 15 Soles/Person. Es beinhaltet Salat vom Büffet, eine Suppe, ein Hauptgericht (es gibt viele verschiedene Speisen zur Auswahl, die auch kombinierbar sind), ein Getränk und einen Nachtisch. Mit kleinen Extras wird es ein bisschen teurer. Der Service ist super und das Essen auch! Wir sind satt und zufrieden.

Das Menü im Loving Hut. Da wird man garantiert satt…

 

…vor allem wenn man dann solche Portionen hingestellt bekommt.

Ben ist übrigens nicht zum Vegetarier geworden, auch wenn es schon fast den Anschein hat wenn man sich unsere Essgewohnheiten der letzten Berichte anschaut.

Es wird langsam dunkel und auch kälter. Deshalb machen wir uns bald wieder auf den Weg zurück in unsere Unterkunft.

Nach einer heißen Dusche geht es ins Bett. Wir müssen früh raus, denn am nächsten Tag steht unsere Amanatí-Homestay-Erfahrung an. Wir sind gespannt und freuen uns. Gute Nacht!

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