Rio Dulce und das Round House Hostel

5. August 2017

Nach unserem einprägsamen Besuch der Maya-Stadt Tikal, geht es am nächsten Tag weiter Richtung Rio Dulce. Die kleine Ortschaft liegt am Rio Dulce Fluß bzw. See und befindet sich ganz im Süden des Landes. Eine fünfstündige, recht unspektakuläre Busfahrt, bringt uns dort hin. Immerhin hat der Bus uns diesmal abgeholt. Schon mal eine Steigerung zur Reise von Belize nach Guatemala. Diesmal sind wir außerdem mit FDN (Fuente del Norte) unterwegs.

Rio Dulce ist für uns nur kurze Zwischenstation, bevor es dann mit dem Boot mitten in den Dschungel geht, zum Round House Hostel. Der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch, dass wir auf Caye Caulker einen Kanadier getroffen haben, der in Belize City lebt und der uns diese Unterkunft empfohlen hat. Die Erfahrungsberichte anderer Reisender, die man online finden kann, sind so gut, dass wir uns entschließen zwei Tage in dem Hostel zu bleiben. Entsprechend gespannt sind wieder darauf.

Doch zuerst einmal müssen wir Bargeld besorgen, denn mitten im Dschungel gibt es keinen Geldautomaten und per Kreditkarte bezahlen geht auch nicht. Zum Glück ist direkt an der Busstation in Rio Dulce ein Automat. Allerdings stellen wir schnell fest, dass keine unserer Kreditkarten funktioniert. Weder VISA noch MasterCard. Ein Mitarbeiter des Busunternehmens bietet uns daraufhin an, uns an einen anderen Automaten zu fahren. Karen schwingt sich also kurzerhand auf dessen Motorrad und sie probieren zwei weitere Geldautomaten aus. Doch auch da haben wir kein Glück. Schließlich geht Ben in eine Bank und steht dort 45 Minuten an um dann zu erfahren, dass man hier ebenfalls kein Bargeld mit den Kreditkarten bekommt. Was nun? Wir werden langsam etwas nervös, denn wir müssen ja bald zum Hafen von Rio Dulce, wo das Boot zum Hostel auf uns wartet. Daher beschließen wir uns erst mal ein Taxi zum Hafen zu nehmen in der Hoffnung, dass dort auch ein ATM zu finden ist. Als stellen wir uns an die Straße und halten nach Taxi oder Motortaxi Ausschau. Ein Wachmann der Busgesellschaft beobachtet uns und spricht uns kurz darauf an. Wo wir denn hinwollen? Wir sagen das wir dringend zum Hafen müssen. Er lacht und deutet auf die andere Straßenseite und wir stellen erleichtert fest, dass der Hafen gerade einmal 2 Minuten von der Busstation weg ist. Etwas peinlich berührt bedanken wir uns, und eilen zu unserem Boot.

Dort angekommen stellt sich heraus, dass wir noch etwas Zeit bis zur Abreise haben und uns noch mal um das Kreditkartenproblem kümmern können. Also rufen wir erst einmal bei unserer Bank bzw. bei der Kreditkartengesellschaft an. Nachdem die einen kompletten Reset aller Karten gemacht haben, funktioniert es schließlich wieder. Wir sind erleichtert, denn ohne Bargeld ist man in Zentralamerika ziemlich aufgeschmissen.

Schließlich geht es über den Rio Dulce fast eine Stunde Richtung Round House Hostel. Das Hostel ist nur per Boot zu erreichen. Einen Landweg gibt es nicht. Das gilt außerdem auch für die ganzen Wohnhäuser, die rund um den Fluß zu finden sind. Der einzige Weg dorthin ist über das Wasser. Schnell mal einkaufen? Ab ins Boot und zum „Supermarkt“ auf der anderen Seite des Ufers paddeln. Abends was trinken gehen in einer Bar? Einfach mal 200 Meter flußaufwärts anlegen. Freunde besuchen? Ihr wisst schon wie das läuft.

Blick auf das Hauptgebäude des Round House Hostels.

Als wir am Hostel ankommen, sind wir direkt fasziniert. Mitten zwischen Palmen, Bananenbäumen, bunten Blumen und anderen Dschungelpflanzen befindet sich eine fast komplett aus Holz gebaute Anlage. Das große Haupthaus besteht aus drei Stockwerken. Unten befindet sich der gemütliche und großzügige gestaltete Aufenthaltsbereich mit Rezeption, Küche, großen Esstischen und Zugang zu einer Terrasse. Im zweiten Stock sind einige Doppelzimmer und ebenfalls viele gemütliche Sitzgelegenheiten und Hängematten. Ganz oben befindet sich einer der beiden Dorms.

Das Hostel liegt mitten im Dschungel. Entsprechend Grün ist alles um uns herum. Wunderbar.

 

Blick von unserem Bungalow auf den Waschbereich. Hier kann man seine Wäsche waschen und trocknen. Waschmaschine gibt es nicht.

Hinter dem Haupthaus stehen vier Bungalows. In dem großen ist der zweite Dorm und in den kleineren Zimmer für 2-4 Personen. Außerdem haben diese Bungalows ein Outdoorbad, was ziemlich abgefahren ist. Immer wenn man das Bad betritt, treten jede Menge Krebse, die dort leben, die Flucht an und beobachten einen skeptisch aus der Ferne.

Unser Bad.

Man duscht unter einem Felsen und wenn man auf der Toilette sitzt hat man Dschungelblick. Muss man mal gesehen haben. Hier mal eine kleine Videoführung durch unseren Bungalow.

Die Zeit im Round House Hostel ist sehr entspannt. Die Leute sind super nett, die Atmosphäre ist locker und freundlich, das Team sehr hilfsbereit. Perfekt um zwei Tage runterzukommen. Nur Solarstrom, kein Internet, jeden Morgen und Abend beruhigende Dschungelbeschallung. Außerdem ist das Verpflegungssystem des Hostels sehr gut. Jeder wird in eine Liste eingetragen, macht bei dem was er konsumiert hat einen Strich und am Ende wird bezahlt. Das erfordert natürlich viel Vertrauen, aber es funktioniert.

Die Zeit im Round House Hostel ist entspannt. Man lässt es sich z.B. auf dem Steg gut gehen und springt ab und zu für eine Abkühlung ins kühle Nass des Rio Dulce.

Jeden Abend kommen alle Gäste zu einem großen Abendessen zusammen. Das ist jedes Mal das Highlight des Abends. Alle sitzen zusammen, unterhalten sich und essen gemeinsam. Wir fühlen uns sehr wohl.

Am zweiten Tag brechen wir zu einer Kanutour über den Rio Dulce auf.

 

Bisschen Sport und dabei schöne Landschaft anschauen.

Die Zeit verbringen wir mit schwimmen, Kanu fahren, tollen Gesprächen und nichts tun. Round House hat uns voll und ganz entschleunigt und ein bisschen Wehmut schwingt mit, als wir nach zwei Nächten wieder aufbrechen.

Wir als große Sonnenuntergangfans kommen beim Round House Hostel voll auf unsere Kosten. Ist das nicht bezaubernd?

 

Letzter Abend im Round House Hostel. Wunderbar war´s!

Wir machen eine Nacht Halt in Livingston, einer Hafenstadt die an der Mündung des Rio Dulce ins Meer liegt. Dort wohnen wir im „Casa Nostra“ welches von dem Amerikaner Stewart geführt wird. Dieser ist, genau wie die Mitarbeiter im Round House unglaublich nett und hilfsbereit.

Schon von außen wirkt das Casa Nostra bunt und einladend. Stewart hat außerdem einen großen Teil der Straße, in der sein Guesthouse liegt, mit bunten Bildern gestalten lassen.

 

Aber auch der Garten des Casa Nostra hat einiges zu bieten, mit schönem Blick auf die Mündung des Rio Dulce ins Meer.

Das Guesthouse ist sehr gemütlich, mit einem schönen Garten und lustigen Tieren. Unter anderem einem Huhn, das denkt es wäre ein Truthahn und deshalb immer mit einer Truthahn-Gang abhängt.

Das Huhn das denkt es sei ein Truthahn. Just be what you want to be 🙂

 

Einer der beiden liebenswerten Haushunde. Eine Mischung aus Husky und Rottweiler. Kann man mal machen 😉

 

Karen hat direkt wieder Freundschaft geschlossen. Egal wie wichtig das Gespräch ist, wenn da ein putziges Tier ist, dann hat das höchste Priorität.

Oder zwei kleinen verspielten Katzen, die nur Unfug im Kopf haben. Außerdem ist das Essen dort sehr sehr lecker. Wir hatten hier die beste Pizza seit langem, Ben behauptet sogar die beste Pizza aller Zeiten.

Das ist sie. Die laut Ben beste Pizza aller Zeiten.

Am nächsten Tag fahren wir mit dem Boot nach Puerto Barrios, denn dort nehmen wir den Bus nach Guatemala-Stadt. Dort bleiben allerdings nur eine Nacht, denn die Stadt wirkt nicht sehr einladend und so ziemlich jeder hat uns davon abgeraten, dort zu viel Zeit zu verbringen.

Busfahren nach Guatemala-Stadt. Wir sind es mittlerweile gewöhnt und es wird in den nächsten Wochen nicht weniger werden.

Wir sind froh als wir nach knapp 6 Stunden Busfahrt in unserem Hostel ankommen, welches ganz nah am Flughafen ist. Noch schnell was gekocht und dann ist der Tag auch schon wieder vorbei. Morgen geht die Reise weiter nach Ecuador. Spontane Planänderung. Das sind ja angeblich die Besten. Mehr Bilder von dem Round House Hostel und Livingston gibt es wie immer in der Galerie.

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Impressionen aus Rio Dulce:

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