Los geht´s!

20. Juli 2017

6:00 Uhr am morgen. Der Wecker klingelt nach einer recht kurzen, aber dennoch überraschend ruhigen Nacht. Zum letzten Mal für die nächsten sieben Monate aus dem eigenen Bett aufstehen und in das eigene Bad gehen. Die Küche bleibt an diesem Morgen kalt, denn der Kühlschrank ist leer und bereits ausgeschaltet. Die Wohnung ist wunderbar aufgeräumt. Nicht das es sonst nicht auch so wäre, aber diesmal ist es noch mal etwas mehr. Die alltäglichen Dinge, die normalerweise in den eigenen vier Wänden verteilt rumliegen, sind nun ordentlich verstaut. Irgendwie fühlt es sich seltsam an wenn man daran denkt, dass man all das erst in einigen Monaten wieder sehen und benutzen wird. Ein klein bisschen Wehmut stellt sich ein, doch der Ablauf am Morgen ist zu schnell und zu sehr getaktet, als das daraus wirklicher Abschiedsschmerz entstehen könnte.

Es klingelt. Unsere Eltern sind da um uns abzuholen und an den Bahnhof zu bringen. Eigentlich war es so geplant, dass sie uns zum Flughafen fahren, doch die A5 ist dieser Tage zu unberechenbar. Also muss der Bahnhof herhalten. Und auch jetzt geht wieder alles ganz schnell. Gepäck ins Auto schleppen, an den Bahnhof fahren, Gepäck aufs Gleis schleppen, Abschied nehmen. Als Ben´s Mutter dann aber ein selbstgemaltes Schild auspackt, kommt doch etwas Wehmut auf und der Kloß im Hals wird kurz mal etwas größer.

Eltern wie man sie so kennt. Die besten halt 🙂

Ein paar Abschiedstränchen später sitzen wir dann im ICE nach Frankfurt und die Reise beginnt. In Frankfurt am Flughafen läuft die übliche Routine. Schnell und gut durchorganisiert. Kurze Zeit nach unserer Ankunft sitzen wir schon an unserem Gate. Doch bevor wir in Mexiko landen werden, steht uns erst noch ein Flug mit der schlechtesten Fluggesellschaft vor, die uns jemals untergekommen ist. Gut, nach oben ist immer noch Luft, aber was Condor abliefert erinnert eher an komplett runtergesparten Urlaubsbilligflieger nach Malle. Für 1-2 Stunden Flug geht das auch, aber für einen 11 Stunden Flug…no way.

So viele schöne Flugziele.

Es beginnt damit, dass Condor vorab per Mail den Abflug um 20 Minuten nach vorne verlegt. Das ist grundsätzlich nicht schlimm. Man kann sich ja drauf einstellen. Letztendlich fliegen wir aber sogar 30 Minuten später als ganz ursprünglich geplant ab. Was für eine unnötige Verschiebung, wenn es im Endeffekt nichts bringt.

Kurz vor dem Abflug. Da war die Welt noch in Ordnung.

An Bord freuen wir uns zuerst über unsere vollgekrümelten Sitzplätze. Decken darf man sich selbst aus den Gepäckablagefächern holen, was zu etwas Tumult im Flugzeuggang führt. Das Personal ist freundlich und zuvorkommend, aber nicht übermäßig bemüht. Über die Beinfreiheit bei Condor muss man nicht viel schreiben, dass ist ja mittlerweile überall bekannt. Wir sind beide nicht so groß, daher geht das. Was aber eine absolute Frechheit ist und ein absolutes No-Go für Langstreckenflüge, ist das gebührenpflichtige Unterhaltungsprogramm. 8 Euro, damit man sich nicht stundenlang langweilen muss und der Kopfhörer kostet auch noch extra. Grundsätzlich muss man bei Condor für (fast) alles separat bezahlen. Alkoholfreie Getränke sind zum Glück kostenlos. Nur geht halt vielleicht alle 2-3 Stunden mal jemand durchs Flugzeug. Zwischendrin muss man ans Ende der Kabine laufen, um sich dort selbst was zu holen. Das Essen ist relativ frisch aber geschmacklich eher so an eine italienische Raststätte Ender der 80er Jahre angelehnt. Ein Gericht für alle. Vegetarier? Pech gehabt. Der Flug scheint ewig zu dauern und ist sehr anstrengend. Bei einer anderen Fluggesellschaft, mit denen wir ähnliche oder längere Strecke geflogen sind, haben wir uns nie so erschöpft und ausgelaugt nach der Landung gefühlt. Condor sollte mal mit Emirates, Thai-Airways, Korean Air etc. fliegen. Da können sie sich was von guter Preis-Leistung abschauen.

Nudeln mit Soße. Lecker…nicht.

Nach elf langen Stunden ist es schließlich soweit. Wir landen in Mexiko (Cancún). Endlich angekommen. Die Einreise geht schnell und unkompliziert. Ein Taxi besorgen, gegen eine Wand aus Hitze und Schwüle laufen, die einem erst mal kurz den Atem raubt, ins Hostel fahren und erst mal völlig erschöpft ins Bett fallen. Das Abenteuer wird am nächsten Tag weitergehen. Jetzt erst mal schlafen.

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